Es geht durch ein Dorf. Die Kinder laufen hinter uns her und rufen: "Koni! Koni!" In Ungarn hatten sie immer "Lo! Lo! Lo!" gerufen. Wo wir auch hinkommen erntet unsere kleine Reisegesellschaft Freude. Wir müssen unsere Vorräte auffüllen und halten am kleinen Dorfladen. Die Pferde mähen die Grünfläche und wir stopfen die Satteltaschen voll mit guten Dingen. Ein paar Fragen am Wegesrand und dann geht es weiter. Wir müssen heute noch einen Kanal überqueren bevor wir die Waldlichtung für unser Nachtquartier erreichen. Über den Kanal führt aber leider nur eine Hängebrücke. Die Pferde nehmen es gelassen und wackeln mit uns auf die andere Seite. Mal wieder sind wir ihnen dankbar für ihren Mut und ihr Vertrauen.
Wir stehen am Wegesrand und beratschlagen über den weiteren Weg. Ein Auto hält neben uns. Ob wir nicht vielleicht heute bei der kleinen Familie schlafen wollen? Sie würden so gerne ein paar Geschichten hören. Der Junge kräht von der Rückbank: "Ihr könnt auch in der Villa Christoph schlafen!" So landen wir für diese Nacht in dem Spielhäuschen mit Plexiglashimmel und die Pferde auf einer großzügigen Weide. Nach den letzten Nächten in Wald und Wiesen ist diese Übernachtung für uns eine nette Abwechslung. Aber am nächsten Morgen sind wir froh als wir wieder im Sattel sitzen und unseres Weges ziehen. Die letzten 500km liegen vor uns. Die gemeinsam verbrachten Wochen haben uns zu einer Herde zusammenwachsen lassen und so ziehen wir weiter, wie Herden nun mal ziehen.